Erfahrungen & Bewertungen zu Mein Textwerk

Werde AKTIV! – Warum das Schreiben Deiner Abschlussarbeit im grammatikalischen Aktiv unwiderstehlich ist

Sind wir ehrlich: Deine aufwändig verfasste Abschlussarbeit wird in vielen Fällen kaum jemand lesen. 

Ein Referent eines Seminars brachte es mit seiner Geschichte auf den Punkt: Nachdem die örtliche Unibibliothek sein gedrucktes Werk in seinen Bestand aufnahm, klebte er eine kleine bunte Haftnotiz hinein. Er schrieb darauf: „Wer jemals diese Abschlussarbeit in den Händen halten wird, soll sich bitte unter meiner Telefonnummer ... melden.“ Zu diesem Zeitpunkt, sieben Jahre später, wartete er immer noch vergeblich auf einen Anruf. 

Worin liegt das?

Hier erwartet Dich ein Impuls, um

  • die Freude Deines Lesepublikums zu steigern,

  • Dich zu ermutigen Dich von der Masse an Abschlussarbeiten abzuheben,

  • den Status quo des wissenschaftlichen Schreibens zu hinterfragen,

  • den tieferen Sinn in Deinem Schreibstil zu reflektieren.

 
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Mit einer gelungenen Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation bedienen wir eine Nische in einem bestimmten Forschungsbereich.

Allerdings sind weitere Gründe für die Zurückhaltung der Lesefreudigkeit

Zahlreiche Menschen, die eine Professur innehaben bzw. Leute auf ihrem Ausbildungsweg begleiten, eigentlich ein ganzes Imperium an Autoritäten – vor allem in Deutschland –, halten uns dazu an, einen passiven Schreibstil beim Verfassen einer Bachelorarbeit, Masterarbeit, Dissertation etc. einzuhalten. Sie meinen, es klänge professioneller zu sagen: 

„Es wurde über eine Wegstrecke von … gemessen.”

statt

„Ausgangspunkt für ... war die Messung der Wegstrecke von ...“

oder

„Die Messung der Wegstrecke von ... ergab ...“

oder

„Ich bestimmte die Wegstrecke zwischen …”

Es ist ein Relikt aus ihrer und unserer Schulzeit. Und ich wage zu behaupten, dass Du Dich mit dem ersten der vier Sätze am wohlsten fühlst. Oder?

Welche Zutaten in schriftlichen Abhandlungen findet die Leserschaft unwiderstehlich? 

Du kennst die Antwort. Die am meisten gelesenen Texte sind 

  • prägnant für das Zielpublikum formuliert, 

  • mit Hilfe visueller Mittel auf den Punkt gebracht, 

  • mit einer persönlichen Note versehen und

  • im grammatikalischen Aktiv geschrieben.

Eine wissenschaftliche Ausarbeitung hat den Anspruch objektiv zu sein und in ihrer jeweiligen Branche wegweisende bzw. neuartige Ergebnisse hervorzubringen. Der übliche Standpunkt dahinter sieht den Forschungsgegenstand, das rationale Ergebnis, als höchstes Gut an. Genau das erfüllt das Schreiben im Passiv hervorragend. Der Passiv stellt die Handlung in den Vordergrund. 

Jedoch steht hinter den Resultaten immer ein Team von Menschen. Sie liefern der Welt diese wertvolle Information.

Ich bin dankbar dafür, dass mein Doktorvater mir durch eigenes Vorleben das Schreiben im grammatikalischen Aktiv überzeugend nahelegte. Er empfahl mir sogar das Wort „ich” statt „die Autorin” zu verwenden. Es sträubte sich alles in mir diesen Hinweis umzusetzen. Mein alter Glaubenssatz „das darf man doch nicht machen“ schwirrte durch meinen Kopf. Dann traute ich mich und probierte es aus.

Mein Text wirkt um Weiten lebendiger und die Leute lesen ihn mit mehr Begeisterung. Ich dachte beim Schreiben an mehreren Stellen reiflich darüber nach, ob ich es wirklich selber war oder eher eine Gruppe von Leuten, die beispielsweise maßgeblich zu einer Messung beitrug.


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Dr. Stefan Lang regt auf seinem Blog eine Grundregel von etwa 60 % Aktiv für Wissenschaftstexte an, um das Lesevergnügen derartiger Literatur zu erhöhen. Übrigens: In englischsprachigen Fachpublikationen ist fast immer die Rede von „we” (wir) ...  

Natürlich gilt es die Vorgaben Deiner Fakultät zu prüfen und auch im gegenseitigen Einverständnis mit Deinem betreuenden Team zu sein und zu bleiben.

Welche Worte Du wählst, bestimmt Dein Leben

Das Verfassen Deiner Abschlussarbeit ist eine Art Vorübung für Deine weitere Laufbahn. Solltest Du im akademischen Umfeld bleiben wollen, wird das Schreiben von Texten zukünftig noch bedeutsamer werden. Sei es

  • um Dich durch Fachpublikationen in Deiner Nische bekannt zu machen,

  • um Fördergelder an Land zu ziehen,

  • um andere Fachartikel zu vervollkommnen

oder oder oder.

Umso wichtiger ist es, Dir einen erfolgreichen Schreibstil mit überzeugender Wortwahl anzueignen. All das erfüllt meiner Meinung nach ein aktiver Schreibstil. Das Schreiben im Aktiv spiegelt eine Haltung der verfassenden Person wider. 

Orientiert sich die Person im Leben vorwiegend an ihrer Außenwelt, passt sie sich an, wirkt in ihrer Persönlichkeit eher passiv und neigt dazu dementsprechend im Passiv zu schreiben. 

Ein aktiver Mensch, der Dinge bewegen will im Leben, der sich reflektiert und eben nicht alles hinnimmt, was die Außenwelt ihm präsentiert und vorgibt, wirkt lebendig und bevorzugt oft wie automatisch das Schreiben im Aktiv.

Wenn Du tiefer in diese Thematik einsteigen willst, empfehle ich Dir eines meiner absoluten Lieblingsbücher „In der Sprache liegt der Kraft“ von M. Scheurl-Defersdorf.

Fazit

Schwankst Du noch zwischen dem passiven und aktiven Schreibstil hin und her? Zwischen den gewohnten Konventionen beim Verfassen rationaler Texte und einem Fokus darauf ebenso als Person sichtbar zu werden?

Mit diesem Artikel will ich Dich zu einer aktiv reflektierenden Haltung im Leben ermuntern (Abb. 1).

 
Abb. 1: Anregung zu mehr Aktiv-ität im Text sowie im Leben

Abb. 1: Anregung zu mehr Aktiv-ität im Text sowie im Leben

 

Dabei wünsche ich Dir, dass Du den Mut dazu aufbringst, Dich bewusst als Autor bzw. Autorin an den verschiedensten Stellen im Text erkennen zu geben – auch in wissenschaftlichen Schreibprojekten! Du bist die Person, die alle diese Textpassagen aufgrund des eigenen Erlebens aufschreibt – also mach Dich sichtbar! Raus aus den alten Mustern und aus der Komfortzone! Was alle machen, geht immer einfacher! Sei aktiv, zeige Dich und hebe Dich aus der Masse hervor!

PS: Falls Du Zweifel sowohl bei der Formatierung als auch beim Zitieren hast, lade ich Dich dazu ein, an meinem kostenfreien 5-Tage-Minikurs ThesisFormat teilzunehmen. Hier erstellst Du Dir unter konkreter Anleitung eine fachgemäße Formatvorlage, mit der Du Deine Schreibarbeit bequem weiterführen kannst.